freitot von Lars Wernecke

Erika Kellermann erwartet Frau Duwe. Ist sie zu früh? Ist jene zu spät? Hat sie es sich anders überlegt? Sitzt Frau Duwe versteckt unter den ZuschauerInnen? Ist sie zurückgetreten vom begleiteten Suizid?

Während Erika Kellermann wartet, erzählt sie erlebnisreich und nachfühlbar ihren Weg vom Leben über einen Sturz zur Schwerstbehinderung hin zum Freitod. Was ist ein menschenwürdiges Leben? Wer bestimmt, wer empfindet diese Würde? Was macht ein Menschenleben aus? Scheinbar kleine Ereignisse verändern Menschenleben und Beziehungen. Wieso geschehen diese Ereignisse? Einfühlsam geht „freitot“ diesen und anderen Fragen nach. Der Monolog beruht auf einem Bericht von Oliver Link und zitiert Teile eines Berichts von Sabine Dobel aus dem Magazin „Stern“. Die Namen aller beteiligten Personen und Orte wurden geändert. Auch entspringt der Monolog neben Verwendung von Fakten aus erwähnten Tatsachenberichten der Fantasie des Autors Lars Wernecke. Lars Wernecke studierte Psychologie und Theaterregie, assistierte unter anderem bei den Regisseuren Michael Bogdanov und Jürgen Bosse. Seit 1995 arbeitet er als Theater- und Opernregisseur an verschiedenen deutschen Bühnen, seit 1990 schreibt Wernecke Theaterstücke. „freitot“ hatte am 6.12.2006 unter der Regie des Autors mit Eva Mannschott seine Uraufführung an der Tribüne in Berlin. Im Theater k verkörpert Franziska Vondrlik die Rolle Erika Kellermanns. Franziska Vondrlik ist den ZuschauerInnen des Theater k aus verschiedenen Stücken wie „Love Letters“, „Kleine Eheverbrechen“, „Nono“, „Einstein und eine Seele“, „Der Adam und die Eva“, „In der Bar zum Krokodil“ u.a.

bekannt. Als erfahrene Ensemblespielerin ist sie in diesem Monolog ganz auf sich gestellt. Ihr zur Seite steht der Berliner Musiker und Schauspieler Roger Döring. Es ist nach „Sterbensschweigen“ die zweite Arbeit für Roger Döring im Theater k. Dörings Theatermusik schafft es, Szenen zu verdichten, Atmosphären greifbar zu machen. Er und seine Musik können somit für den Darsteller/die Darstellerin ein echter Partner sein. Regie führt Markus Weiß, vielen Theater k-BesucherInnen aus Stücken wie „Love Letters“, „Nono“, „Einstein und eine Seele“, „In der Bar zum Krokodil“ u.a. bekannt. An der Aufzählung kann man sehen, dass Franziska Vondrlik und Markus Weiß häufige Spielpartner waren. Spannend dürfte für beide die neue Konstellation Regisseur und Darstellerin werden. Das Bühnenbild wird für Roger Döring keine Schwierigkeiten beinhalten, denn es ist dasselbe wie bei „Sterbensschweigen“. Diese Tatsache hat ausnahmsweise nicht die allgemeine Finanznot zu verantworten, sondern war von vornherein so geplant, denn beide Stücke gehören zum Inhalt eines übergreifenden Konzepts. Das Theater k erweitert mit dieser Premiere die durch „Sterbensschweigen“ angestoßene Diskussion um ein Leben und Sterben mit und in Würde. Dauer: ca. 70 Minuten, keine Pause Mit: Franziska Vondrlik und Roger Döring Regie: Markus Weiß Musik und Instrumente: Roger Döring Kostüme: Cordelia Wach und Regibe Meinardus Bühnenbau: Michael Olsen Technik und Licht: Norman Hellbusch Produktionsleitung: Hanna Schroeder