Enigma. Eine uneingestandene Liebe

Wen liebt man wenn man liebt? Ist Liebe nur ein glückliches Missverständnis? Vor dem Hintergrund dieses Geheimnisses treffen zwei Männer aufeinander: Ein Literaturpreisträger und ein Journalist, der den Schriftsteller um ein Interview bittet. Das Interview entwickelt sich zu einem undurchsichtigen Spiel, bei dem es um eine Frau geht, die aber im Hintergrund bleibt … „Die Kulturetage überzeugte bei der Premiere (Regie: Mark Spitzauer) im Studio k einmal mehr von der Qualität der k- Produktionen. Langanhaltender Beifall war der Dank für einen anregenden und unterhaltsamen Theaterabend … Markus Weiß (Znorko) und Uwe Bergeest (Larsen) überzeugen nicht nur durch ihre eindringliche Darstellung, sondern auch durch die Leistung einer 90-minütigen sprachlichen und schauspielerischen Präsenz“ (Diabolo). Unerwartet, unglaublich, anrührend, traurig-schön. Als "Schmankerl" gibt es hier Geschichten über den Produktionsprozess zum Schmökern. Regie: Mark Spitzauer Erik Larsen, Journalist: Uwe Bergeest Abel Znorko, Nobelpreisträger: Markus Weiß Ausstattung/Kostüme: Regine Meinardus & Cordelia Wach Film: Amon Thein, Schwarzseher Film & Illustration; Cordelia Wach Kamera: Julian Krätzig „Die Frau“: Ief Parsch Produktionsleitung: Ralf Selmer Mitarbeiterin der Produktionsleitung: Hanna Schroeder Assistenz: Maria Hertzenberg Technische Leitung: Hartmut Lanje Technischer Mitarbeiter: Norman Hellbusch Grafik: Andreas Rüthemann Fotos: Peter Kreier, Niklas Mark Heinecke Dank an Sascha Oeltjen, Stage Effects Simone Wiegand schreibt in der Nordwest Zeitung: „Die Rechnung (geht) exzellent auf. Das dialogreiche Spiel zweier Männer um Wahrheit und Liebe in „Enigma“ ist spannend und rührend zugleich. (…) Man befindet sich auf einer abgelegenen Insel in Norwegen, genauer gesagt im hause des berühmten Schriftstellers Abel Znorko (göttlich im himmelblauen Gewand mit Silberschärpe: Markus Weiß). (…) Wegen eines Interviews zu sich bestellt hat er den vermeintlichn Journalisten Erik Larsen (herrlich gewöhnlich: Uwe Bergeest).“ Sylvia Mallinkrodt-Neidhardt schreibt im Diabolo: "Enigma oder die verborgene Melodie der Liebe „Das Schöne an einem Mysterium ist doch das Geheimnis, das in ihm wohnt, und nicht die Wahrheit, die darin verborgen ist“ - der Literat auf der Bühne bedient sich eines Philosophen, um sein Gefühl der Liebe auszudrücken. Denn darum geht es bei diesem Stück des französischen Dramatikers Eric-Emmanuel Schmitt: um das Geheimnis der Liebe. Oder besser: um die Projektion der eigenen Liebe auf die „geliebte“ Person. Die Kulturetage Oldenburg überzeugte bei der Premiere des rätselhaften Liebes-Spiels „Enigma“ im Studio k einmal mehr von der Qualität der k-Produktionen. Langanhaltender Beifall für alle Beteiligten war der Dank für einen anregenden und unterhaltsamen Theaterabend. Das Rätsel (griechisch „Enigma“) der Vorstellung liegt in einer verborgenen Melodie, die niemals vollständig erklingt, aber das Gesamte durchzieht. Das gilt für das Orchesterwerk „Enigma Variations“ des englischen Komponisten Edward Elgar (1857 – 1934), und das gilt auch für das Stück von Schmitt, der sich das Werk des romantischen Musikers zur Vorlage nahm. Die Postmoderne ist durch, es lebe die Neoromantik mit ihren verborgenen Sehnsüchten und gedachten Geheimnissen! „Enigma – Eine uneingestandene Liebe“ nennt der Autor selbst sein Beziehungsdrama und spannt den Bogen der möglichen Liebesgefühle phantasievoll weit bis zur (hier nicht verratenen) Schlussszene. Zunächst aber erwarten den Zuschauer wechselnde Variationen zu einem Thema mit überraschenden Wendungen: wen liebt man, wenn man liebt? Und überhaupt: Ist Liebe nicht nur ein (un)glückliches Missverständnis?

Hauptperson des Zweipersonenstücks ist eine Frau, die nie auf der Bühne steht, nur als filmische Projektion erahnt werden kann. Sie ist das ausgesprochene Geheimnis, vor dessen Hintergrund zwei Männer aufeinander treffen: der Literaturnobelpreisträger Abel Znorko, der auf einer abgelegenen Insel lebt und per Briefverkehr seine Leidenschaft zu eben dieser Frau konserviert; und der (vorgebliche) Journalist Erik Larsen, der gekommen ist, die verborgene(n) Beziehung(en) zu enthüllen. Das Interview entwickelt sich zu einem Ringen um Wahrheit und Liebe zweier unterschiedlicher Charaktere, die, jeder für sich unvollständig, gemeinsam Liebhaber sind. Markus Weiß (Znorko) und Uwe Bergeest (Larsen) überzeugen nicht nur durch ihre eindringliche Darstellung, sondern auch durch die Leistung einer rund 90minütigen sprachlichen und schauspielerischen Präsenz. Die eindrucksvolle Wandlung des Schriftstellers vom unnahbar Überlegenen und die Handlung dominierenden zum gefühlsüberwältigten beinahe hilflos Statischen korrespondiert anschaulich mit der des Journalisten vom angstbesetzt Unterwürfigen zu dem die Handlung vorantreibenden offen-emotional Starken. Unterstützt wird ihr Spiel durch sparsame, aber ausdrucksvolle Kostümierung. Ein asketisch kahlköpfiger Markus Weiß agiert in blautoniger römischer Tunika, Palazzo-Hose und Toga; ein bärtiger und langhaariger Uwe Bergeest „entzwiebelt“ sich – wie Regisseur Mark Spitzauer es nennt – aus erdig nach grün. Und all das vor dem Hintergrund einer filmisch inszenierten Nordmeerlandschaft, deren Blau sich in der Schlussszene in geheimnisvolles Rot wandelt: Enigma!" H. Fink schreibt uns über Enigma: "...eine unerfüllte Liebe! Unerwartet, unglaublich, anrührend, traurig - schön... Zwei Menschen, die meine Seele, mein Leben und selbst erlebten Schmerz - für alle sicht-, fühl- und hörbar - darsstellen. Die so offensichtlich wissen und verstehen, wie ich mich fühlte, als ich vor meiner großen Liebe geflüchtet bin, um mich und meine Seele auf (m)einer inneren, einsamen Insel zu heilen.... ... und welche Schmerzen es bereitet, einen geliebten Menschen durch einen qualvollen Tod sterben zu sehen und wie schwer aber lernbar es ist, ohne ihn weiterleben und -lieben zu können. Niemals vorher haben mich Schauspieler dermassen "berührt", "getroffen" und dermaßen in ihren Bann gezogen, dass ich mitfühlen und weinen konnte... DANKE für ganz besondere 90 Minuten..." K. Paul schreibt uns über Enigma: "Es ist gut – Ihr Theaterstück! Ohne Kenntnis des Buches, des Films oder anderer Inszenierungen konnte ich das Ereignis des Wortrausches aufnehmen. Wunderbar in einem Theaterstück zu sitzen, in dessen Inszenierung sich die Worte zu inhaltsreichen Sätzen zusammenfügen, denen man ununterbrochen zuhören muss, um zu begreifen, was in kurzer Zeit gesagt wird. Und nur die Menschen, die diese Worte wählen, verkörpern und ihnen Raum geben, können es ermöglichen, dass sie wirken und ihren Platz im Denken und Fühlen der Zuhörenden finden und auf Grund stoßen. Immer, wenn es gelingt, dass die Worte weiterklingen und wandern über die Zeit des Gesagten hinaus, ist es gelungen. Dies ist Ihnen gelungen. Natürlich haben die Worte Gedanken und Fragen aufgeworfen über die Personen, die Liebe, die Intentionen und das Wachsen des Stückes, der Sätze, der Bewegungen, der Hintergründe und Nachwirkungen. Möglicherweise ist es die Angst vor der Frage, ob sich das Leben – die Liebe hier oder in der Erinnerung oder in der Vorstellung zuträgt oder sich zwischen diesen ein „und“ setzen lässt. (…) Bereichert danke ich für diesen Abend und verbleibe mit den besten Wünschen zum Erfolg."