Dabei betritt er in den Medien überwiegend als Gewaltakt die Bühne: als Unfall, Mord, Krieg oder in Naturkatastrophen. Der ›normale‹ Tod wird aus Sicht der Medien nicht reflektiert, es sei denn, es handelt sich um das Ableben eines prominenten Zeitgenossen. So aufdringlich und opulent-dramatisch sich der Tod in den Medien präsentiert, so abwesend ist er heute im konkreten Alltagsleben der Menschen. Noch vor hundert Jahren wurde überwiegend im Kreis der Familie und der Freunde zu Hause oder im öffentlichen Raum gestorben. Heute stirbt man zu 80% im Krankenhaus oder in Alten- und Pflegeheimen. Die damit einhergehende allgemeine Sprachlosigkeit über Sterben und Tod ist angesichts der beklemmenden Unumstößlichkeit des Endes sehr groß. Armer Tod. Von allen verlassen, gemobbt, gemieden und ausgegrenzt führt er ein jämmerliches Dasein am Rand der Gesellschaft.
Robert ist tot. Nachdem er zwei Tage allein und unbeachtet in seiner Wohnung lag, unfähig, Hilfe zu holen, ist er ein paar Tage später im Krankenhaus an einem Herzinfarkt gestorben. Robert war ein Macher, immer in Bewegung und immer ganz vorne mit dabei. Er hat viel angefangen, oft planlos, doch vieles nicht zu Ende gebracht. Nun ist er gegangen mit Anfang 40, plötzlich und für immer. Sein überraschender gesundheitlicher Zusammenbruch und die Einsamkeit seines Endes werfen viele Fragen auf.
Mit: Katharina Bellena, Litsa Kiousi, Mirca Preißler, Carsten Wilhelm
Regie, Textfassung: Dieter Krockauer
Dramaturgische Assistenz: Carsten Wilhelm
Texte: unitedOFFproductions
Live-Kamera: Hendrik Schneller
Bühne: Dieter Krockauer, Graciela González de la Fuente
Technische Leitung: Fabian Bleisch
Management: Mirca Preißler
Produktionsleitung: Marta Hewelt
Do | 25.04.2013 | 20:00 Uhr | mit Publikumsgespräch |
Kulturetage gGmbH
(inklusive Gebühren): VVK 16 €; AK 18/16 (erm.) €